Quo vadis, Freie Software? Alle populären freien Betriebssystem, die freien BSDs und GNU/Linux, sind Unix- bzw. POSIX-kompatibel. Auf ihren unteren, nichtgraphischen Ebenen behalten sie die klassische Unix-Architektur eines monolithischen Kernels und eines modularen "Userlands" kleiner unabhängiger, aber miteinander verbundener Softwarewerkzeuge bei. Freie Software stellt hier nichts konzeptuell Neues bereit, sondern freie Implementationen bewährter Technologie. Wird dies so bleiben?
Das Panel stellt aktuelle Projekte der Freien Software-Entwicklung vor, die wesentliche Teile des Betriebssystems neu denken, indem sie entweder das Unix-Paradigma hinter sich lassen, oder zu seinen konzeptuellen Wurzeln radikal zurückkehren. Hinter dem nichtmonolithische GNU Hurd-Kernel steckt die Vision einer völlig neuen Art, Nutzer auf Systemresourcen zugreifen zu lassen. Die virtuellen Maschinen-Architekturen von Parrot (der künftigen Grundlage der Skriptsprachen Perl und Python) und Mono (einer zu Microsofts .NET kompatiblen Softwareschicht) könnten das Userland verändern und versprechen neue Möglichkeiten, sprachenübergreifen zu programmieren. Andere Entwickler hingegen möchten der wachsenden Komplexität von Software gegensteuern und wesentliche Systemkomponenten durch schlanke, vereinfachte Alternativen ersetzen.
Das Panel versammelt angesehene Experten und Protagonisten aktuellster Entwicklungstrends Freier Software, um, mit vielleicht konträren Ansichten, zu diskutieren, wie die Freie Software der Zukunft aussehen soll.