english
 WOS 2 / Proceedings / Panels / Öffentliches Wissen / Open Source-Schulbildung / Diskussion / skript

Diskussion

Frage: Also, das hört sich ja nach einem sehr tollen Projekt an. Es gibt eine ganze Reihe anderer Projekte, die eine ähnliche Ausrichtung haben. Lehrmaterialsammlungen im Internet in Freiburg das Online Forum Medienpädagogik. Dazu hat dann noch jedes Land seinen eigenen Landesbildungsserver, wo zum Teil auch große Mengen an Unterrichtsmaterialien liegen. Diese Beispiele ließen sich jetzt endlos fortsetzen. Das Problem, das ich da sehe ist , es gibt keine Plattform diese ganzen Datenbanken in welcher Form sie dann auch vorliegen, miteinander zu vernetzen, diese unglaubliche Wissenssammlung allen zu öffnen, die da Lust drauf haben, sondern jeder bäckt da, kocht da so sein eigenes Süppchen. Das hat mit Finanzierungen zu tun, das hat mit politischen Interessen der Länder zu tun, die nicht miteinander kooperieren wollen. Aber trotzdem an so einem Kongreß würde mich auch die Frage interessieren, was gibt es denn da für Ansätze all diese ganzen Wissensbanken mal wirklich zu vernetzen und wirklich gemeinsam an diesem Projekt zu schaffen. Sonst werden wir noch in zehn Jahren noch überall kleine Inseln haben, engagierte Leute, die ihr Projekt nach ihren Vorstellungen weiterentwickeln, aber dann auch immer mehr auseinander triften werden und immer mehr proprietäre Informationen, aber vorallem proprietäre Standards in ihren Dokumentationen unterbringen.

Hans-Peter Prenzel: Vielen Dank für die Frage. Ich hoffe sie verstanden zu haben. Bei mir ist angekommen: "Hey Leute, die ihr irgendwelche Bildungsprojekte macht, warum zieht ihr nicht an einem Strang?" Das ungefähr war die Frage, so wie sie bei mir ankam. Ich spüre das Problem auch immer wieder. Ich leide auch darunter, daß ich dann denke, das was du hier nicht kannst, jemand anders kann es bestimmt. "Hey warum ist der nicht neben dir? Warum hast du nicht mit dem schon Kontakt?" Diese These, die ist mir nicht unbekannt. Und gleichzeitig habe ich, wenn ich die selbe Medaille wieder drehe, auch Spaß dran, denn die heißt dann für mich diese andere Seite, daß man da noch nicht den Kontakt hat, daß man vielleicht nicht so wie zwischen den Worten dieses Statements jetzt definiert eben zu spüren ist, da ist auch ein Stück Vielfalt da, ein Stück Buntheit da. Und wir haben, wie ich vorhin zu schildern bemüht war, schon einige Designkriterien für die Open Webschool auf denen wir mal noch ein bißchen beharren möchten: die Downloadbarkeit, Java-Script basiert. Wir brauchen wirklich nur einen Browser, der Java Script kann. Sind die anderen Projekte an den Stellen auch immer genau so? Dann gehe ich z.B. zu der Zum-Plattform und suche mir da als Mathelehrer irgendwelche Arbeitsbogen. Ja dann sitze ich auf meiner Linuxkiste und habe einen doc und dann vergeude ich schon wieder ganz lange Zeit damit, daß ich es so formatiere, daß es wieder schön ist. Also da wird natürlich alles mögliche eingeliefert bei so einer Plattform wie bei zum.de. Sie können bei uns sicher sein, daß das bei uns in html mit einem Browser lesbar ist. Wir wollen es den Leuten, die es nutzen, auch einfach machen, überschaubar. Diese Überschaulichkeit, das fehlt mir manchmal, wenn ich bestimmte Seiten besuche. Aber das ist vielleicht ein persönliches Problem.....

Hans-Peter Prenzel: Ich höre zu und mir ist ganz klar in den nächsten zehn Minuten wird unser Dialog dabei nicht beendet sein. Vielleicht als Idee einfach. Wir, dieser Seite, daß wir uns mal ein bißchen mailen und uns über diese Fragen austauschen. Ich hätte Lust dazu. Ich reagiere so, weil ich vorher noch registriert habe, daß noch andere Fragen da sind.

Das Argument Ressourcenverschwendung, das finde ich ein bißchen problematisch. Einerseits gebe ich Dir vollkommen recht, andererseits gibt es jetzt z.B. im Open Source Content oder Kontext besser gesagt vielleicht zwanzig Windowmanager und alle haben ihre Anhänger. Es gibt tausende freie Programmiersprachen und Plattformen, die teilweise auch nicht kompatible zueinander sind. Als ich finde es z.B. auch schade, warum ich nicht meinen Lieblingswindowmanager nicht unbedingt im KDE benutzen kann. Das paßt alles noch nicht immer so gut zusammen. Trotzdem finde ich, daß aus dieser Vielfalt, die da ist erstmal, daß es eine ganze Menge Vielfalt geben muß, damit sich daraus dann erstmal über eine ganze Zeit lang Ideen entwickeln können, die dann irgendwann mal in einem gemeinsamen Standort vielleicht münden. Aber das braucht eine gewisse Zeit und ich denke, wenn ich jetzt höre das Projekt ist ja eigentlich noch ein sehr junges Projekt, eineinhalb Jahre, dann braucht es wahrscheinlich noch eine ganze Weile mehr bis man weiß wie man arbeiten muß, was für Anforderungen wirklich wichtig sind um dann so einen gemeinsames Standarlisierunsgprojekt irgendwie in Angriff zu nehmen.

Hans-Peter Prenzel: Wir sind seit September 2000 im Netz, etwas weniger als eineinhalb Jahre.

Frage: Ich habe selber noch mal eine Frage. Wie sieht das denn aus mit der Akzeptanz von eurem Lernmaterial? Mir begegnen immer wieder Lehrer, die sagen, daß ist ja ganz nett was ihr treibt, aber ich bin auf die und die Software, weiß ich nicht Nachmittagssoftware, Adi, Löwenzahl usw. angewiesen. Wie sieht es denn da aus mit euren Kollegen?

Hans-Peter Prenzel: Vier Bemerkungen dazu: Wer die Seite besucht kann sich irgendwo hinangeln zu einem Satistiktool und mal so die Seitenbesuche betrachten, zweitens die Kinder, die ich unterrichte und darüber hinaus, zu denen ich Kontakt habe per Mail, machen bestimmte Dinge gerne, bestimme andere Aufgabentypen nicht so gerne. Ein favorisierter Aufgabentyp, der Spaß macht, sind diese anklickbaren Karten. Naja kann ich mittlerweile verstehen. Mir ist das jedesmal, wenn ich meine Open Webschool besuche klar, daß es sehr, sehr textlastig ist.

Gibt es hier irgendeine Designerin, Designer, der Lust hat vielleicht sich von dieser Seite her bei uns zu beteiligen? Das wäre so eine kleine Idee, die ich mir wünschen würde. Ja, die Kollegen an unserer Schule z.B., wie ich erwähnte im alten Wilmersdorf waren wir die zweitgrößte Grundschule. Ich weiß nicht wieviel wir jetzt, dreißig Grundschulen in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, da sind wir mit sechshundert Kindern auch noch eine ziemlich große Schule. Wir haben sechzig Lehrer. Wenn ich da eine Fortbildung bei uns anbiete und sage zum Thema Open Webschool, Freitag Nachmittag zu der und der Uhrzeit, kostet nichts, nur einen Stock höher gehen. Ich warte auf euch. Zwei Stunden bin ich da. Manche kommen, manche kommen nicht. Es ist in der Menge und in der erhofften Menge, sag ich mal, nicht das, was geschieht. Naja, wie ich vorhin erwähnte, daher dieses Statement, ich schätze einfach die Situation in einer persönlichen Wahrnehmung des durchschnittlichen Berliner Lehrers, der durchschnittlichen Berliner Lehrerin heutzutage bei den politischen Eckdaten, so ein, daß ein Dazulernen, daß eine Investition an Zeit nur dann wirklich höchstwahrscheinlich akzeptiert wird, wenn es die ur-eigensten persönlichen Interessen vertritt. Naja, dann kommt eben, wer wirklich möchte. Und da endet eben auch dieser Teil von dem Teil des Wortes was vielleicht auch "frei" mitmeint. Da ist auch eine Freiwilligkeit natürlich da und bei anderen eben nicht.

Sven: Ansonsten ist vielleicht interessant für die Leute, die ein Unterrichtsmaterial zu ihrem persönlichen Lieblingsfach vermissen. Wie kann man beitragen? Wie kann man mithelfen und in welcher Form sollte man dann diese Daten abliefern?

Hans-Peter Prenzel: Machen wir es ganz einfach. Wem da irgendwelche Ideen im Kopf rumgehen, bitte schlicht und ergreifend erstmal via Mailadresse, die über die Seite zu finden ist. Um z.B., ich greife eine Sache heraus, die eigenen Unterrichstmaterialien, die du irgendwo bei Dir im Schubfach hast für irgendwelche Lernenden als Lückentext realisiert zu wissen, lieferst du den mir ein als txt gespeichert und die Wörter, die später die Lücke sein sollen auf der Bildfläche, die werden bitte in eckige Klammer gesetzt. Das ist uns eine Hilfe in der fummeligen Tiparbeit. Also mit sehr simplen Handgriffen an dieser einen Stelle als Beispiel ist es schon möglich eine Zuarbeit zu machen.

Klaus Knopper: Ja, da hätte ich auch eine Frage zu. Das hört sich so einfach an: Gibt mir eure Texte, die ihr verwendet, laßt ein paar Sachen weg, macht ein paar Sachen dazu und schickt die mir einfach. Wie stellt ihr denn sicher, daß die Texte oder das Material, was ihr bekommt von Autoren unter einer freien Lizenz steht? Daß, die sich nicht schon wo anders bedient haben, wo es eigentlich Lizenzpflichtig gewesen wäre. Müssen bei euch die Autoren nicht irgendwas unterschreiben wo drauf steht ich bin mit eurer Free-Dokumentation-Lizenz einverstanden. Ich bin einverstanden damit, daß mein Material auch weiterverwendet werden darf von anderen. Und ich gehe davon aus oder ich garantiere, daß nach bestem Wissen und Gewissen von mir kein lizenzpflichtiges Material dritter verwendet wurde. Gibt es da schon so ein Formular was man ausfüllen kann oder fehlt das noch?

Hans-Peter Prenzel: Wer es nicht weiß, Klaus Knopper und ich lernten uns kennen bei der IFA bei seinem tollen Vortrag über das Linux Live File System Knoppix und nachdem der Kontakt kurz geschlossen war, war die open Webschool der damaligen Version mit auf der Knoppix drauf. Der Cornelsen Verlag, was ich vorhin erwähnte, etwa zeitgleich meldete sich bei Wilfried Römer und mir, und die Lizenzfrage war nicht nur für Wilfried Römer und mich die Domain www.openwebschool.de. -die läuft unter meinem Namen-, bedeutsam, sondern Klaus Knopper hat an der Stelle von unserer Art, vom unserem direkten Verfahren zu diesem Zeitpunkt zu arbeiten eben leider auch etwas abbekommen. Und die umfangreiche Korrespondenz zwischen uns und die tollen Tips, die Sie hier auch noch mal mit der Frage hier einbringen, die müssen, die werden einer der nächsten Arbeitschritte sein. Denn so kann es ja genauso sein, daß das was ich gerade auf Svens Frage hin empfehle oder erbitte, daß uns Texte eingeliefert werden, in welchem Format auch immer. Naja da liefert uns jemand was ein, irgendein Lehrer, irgendeine Kollegin aus Berlin, aus sonstwo und hat das irgendwo abgeschrieben, hat irgendwo aus einem Werk wo auch immer das abgeschrieben. Es stammt also wirklich gar nicht aus dem Herzen und aus dem Hirn von dieser Person, die es mir zu mailte. Und an der Stelle, so lernte ich durch diese Chronologie der Ereignisse mit dem Cornelsen Verlag, da müssen wir einfach noch eine Seite machen, da müssen wir uns diesen Teil einfach noch mal sehr gut überlegen, damit wir an der Stelle wirklich uns als Open Source Projekt verstehen dürfen. Insgesamt, das mag ich Ihnen gegenüber mal so erwähnen, wo wir uns heute erfreulicherweise wieder mal persönlich sehen, ich war am Anfang wirklich ziemlich geknickt als da die Korrespondenz mit Cornelsen kam. Dann habe ich zu Wilfried gesagt, das ganze ist gut für uns, das es so ist, weil es uns noch mal erstens grundsätzlicher mit dem Problem auseinandersetzt, und weil es im Grunde genommen langfristig höchstwahrscheinlich dieses Projekt an der Stelle nur stärken kann. Es steht auf festeren Beinen, wird auf festeren Beinen stehen.

Ich habe zwei Fragen. Einmal war vorhin die Rede von anderen Projekten. Wie sieht das dort von der Lizenz her aus? Also sind das auch freie Lizenzen oder gemischt?

Hans-Peter Prenzel: Ich bin jetzt an der Stelle nicht ganz orientiert welche anderen Projekte gemeint waren? Wenn ich die Frage so versteh, daß die Projekte, die zumindest in Open Webschool Vortrag mit genannt waren. Ich erwähne an der Stelle den Verein Freie Software und Bildung, ist das mit gemeint?

Ich dachte eher an die Projekte von der...

Hans-Peter Prenzel: Ich glaube, das kam von hier drüben. Vielleicht fühlt sich derjenige oder diejenige jetzt vielleicht angesprochen und kann sich dann vielleicht selber noch mal beteiligen.

(Antwort ohne Mikrophon...)

Hans-Peter Prenzel: Wir arbeiten, vielleicht das als ganz klares Statement mit zum z.B. arbeiten wir nicht zusammen, bislang nicht. Das soll jetzt nicht heißen wir wollen nicht. Das meine ich nicht, sondern bis jetzt tun wir es einfach nicht.

Die zweite Frage. Es war vorhin die Rede, daß Texte als txt eingereicht werden sollten mit speziellen Markierungen.

Hans-Peter Prenzel: Diese Dinge, die ich da angedeutet habe, auf die eine Frage hin, die findet man auf den Open Webschoolseiten wieder.

Die Frage, die ich dazu habe ist, gibt es diese Version als diese Textdateien auch noch mal oder gibt es nur die fertig zu Javascript verarbeitet Version zum downloaden.

Hans-Peter Prenzel: Das zweite. Und wer da nur die blanken Texte sozusagen haben möchte, der möge bitte in den Source Code gucken, sich das rausnehmen und dann suchen, ersetzen, irgendwie weg.

[transcript: Katja Pratschke]


Creative Commons License
All original works on this website unless otherwise noted are
copyright protected and licensed under the
Creative Commons Attribution-ShareAlike License Germany.